Ungarische Familie besucht Gedenkstätte in Zernitz-Bahnhof – bewegender Moment der Erinnerung

Im August 2025 besuchte eine ungarische Familie aus der Nähe von Budapest die Gedenkstätte am jüdischen Friedhof in Zernitz-Bahnhof. Anlass war ein tragisches Kapitel ihrer Familiengeschichte: Der zehnjährige György Kovacs kam gemeinsam mit seinen Eltern an den Ort, an dem 1945 der Bruder sein Urgroßonkel György Steinberger ums Leben kam.

Steinberger war einer von 48 ungarischen Juden, die im April 1945 bei einem Luftangriff irrtümlich ums Leben kamen, als alliierte Flieger einen Gefangenentransport aus dem Konzentrationslager Bergen-Belsen bei Zernitz angriffen.

Die Familie hatte sich zuvor über das Kontaktformular der Gemeinde-Homepage angemeldet. Bürgermeisterin Sigrid Schumacher sowie Hartmut Paschen, ein Zeitzeuge aus Kyritz, begleiteten den bewegenden Besuch. Paschens Großvater war es, der die Toten damals mit einem Pferdewagen zur Grabstätte brachte.

Für die Familie war es der erste Besuch an diesem Ort – und ein besonderer Moment des Gedenkens. Die Gemeinde Zernitz-Lohm erinnert jährlich im April an das tragische Ereignis. Auch 2026 wird die Gedenkveranstaltung mit Schülerinnen und Schülern der Prinz-von-Homburg-Schule, kirchlichen Vertretern und der Amtsverwaltung stattfinden.